Antibiotikaresistenz
Antibiotikaresistenz stellt weltweit eine wachsende Bedrohung für die Gesundheit dar. Auch im Kanton Bern gibt es vermehrt Anstrengungen, dieses Problem zu bekämpfen. Erfahren Sie mehr über die Ursachen, Auswirkungen und wie wir als Gesellschaft gegen Antibiotikaresistenzen vorgehen.
Aktuell
Gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen: Sensibilisierungswoche vom 18.- 24. November 2024
Um auf diese Problematik von Antibiotikaresistenzen aufmerksam zu machen, findet jedes Jahr eine weltweite Kampagne statt, die sogenannte "Word Antimicrobial Awareness Week". Die Kampagne dauert vom 18. bis zum 24. November 2024 und steht unter dem Motto "Educate. Advocate. Act now." (zu Deutsch: Informieren. Einsetzen. Jetzt Handeln.). Alle Details und eine Liste der Veranstaltungen finden Sie unter dem folgenden Link:
Was ist Antibiotikaresistenz?
Antibiotikaresistenz entsteht, wenn Bakterien unempfindlich gegen die Wirkung von Antibiotika werden. Dies bedeutet, dass Infektionen, die früher einfach behandelt werden konnten, schwerer oder gar nicht mehr behandelbar sind.ar sind.
Ursachen:
- Übermässiger Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin und Tierhaltung
- Unangemessene Verschreibung und Nutzung
- Fehlende Hygiene und unsachgemässe Entsorgung von Medikamenten
Warum ist Antibiotikaresistenz gefährlich?
- Erhöhte Sterblichkeit: Infektionen mit resistenten Erregern sind schwieriger zu behandeln und führen oft zu Komplikationen.
- Längere Krankheitsverläufe: Betroffene müssen länger im Krankenhaus bleiben, was zu einer Belastung für das Gesundheitssystem führt.
- Kollaterale Schäden: Die Resistenzentwicklung gefährdet den Erfolg von Operationen und Krebstherapien.
Der One Health-Ansatz
Antibiotikaresistenz betrifft nicht nur den Menschen, sondern auch Tiere und die Umwelt. Der One Health-Ansatz betont die enge Verbindung zwischen menschlicher Gesundheit, tierischer Gesundheit und der Umwelt. In Bern setzen wir auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, um die Verbreitung von Resistenzen zu verhindern.
Nationale Strategie Antibiotikaresistenz (StAR)
Die Schweiz setzt mit der Nationalen Strategie Antibiotikaresistenz (StAR) auf eine umfassende nationale Initiative, um die Entwicklung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen zu kontrollieren und zu verhindern. Diese Strategie umfasst verschiedene Massnahmen und Instrumente:
- Überwachung durch anresis: Das Schweizerische Zentrum für Antibiotikaresistenzen (anresis) sammelt und analysiert anonymisierte Daten von 20 klinischen Mikrobiologielabors in der ganzen Schweiz. Diese Überwachung ist entscheidend, um aktuelle Trends bei Resistenzen zu erkennen und gezielte Massnahmen zu ergreifen.
- Nationale Referenzstelle für Antibiotikaresistenzen (NARA): Die Hauptaufgabe von NARA ist es, neue Formen von Antibiotikaresistenzen frühzeitig zu erkennen und zu überwachen.
- Richtlinien im ambulanten Bereich (SSI Guidelines): Für den ambulanten Sektor gibt es Leitlinien zur rationellen Verschreibung von Antibiotika, um den unnötigen Einsatz zu reduzieren.
- Programme für den Spitalbereich: In Spitälern werden Programme zur rationalen Anwendung von Antibiotika implementiert, um die Entstehung und Verbreitung von Resistenzen im klinischen Umfeld zu minimieren.
Massnahmen im Kanton Bern
- Überwachung und Monitoring: Regelmässige Erhebung und Analyse der Resistenzdaten im Kanton durch anresis sowie die Meldung von ausgewählten multiresistenten Erregern an den Kanton.
- Aufklärung und Schulungen: Informationskampagnen für Ärzte, Tierärzte und die Allgemeinheit.
- Verringerung des Antibiotikaeinsatzes: Sensibilisierung für den rationalen Einsatz von Antibiotika in der Medizin und Landwirtschaft.
Wie können Sie helfen?
- Nehmen Sie Antibiotika nur nach ärztlicher Verschreibung ein.
- Halten Sie sich an die Dosierungsanweisungen und beenden Sie die Behandlung nicht vorzeitig.
- Verzichten Sie darauf, Antibiotika zur Vorbeugung von Krankheiten ohne Rücksprache mit einem Arzt zu verwenden.