Logo Kanton Bern / Canton de BerneGesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI)
09. Dezember 2021
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Medienmitteilung ; Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion
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Sozialhilfe: Leicht rückläufiger Trend auch 2020

Im Jahr 2020 haben im Kanton Bern 44'391 Personen Leistungen der Sozialhilfe bezogen. Das sind 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die Nettokosten sind gesunken und addieren sich auf 465 Millionen Franken. Die durchschnittlichen Nettokosten pro unterstützte Person sind 0,6 Prozent tiefer als im Vorjahr. Damit sind sie erstmals seit 2014 wieder leicht gesunken. Dies zeigt der Bericht Wirtschaftliche Hilfe 2020 der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion.

Der Bericht Wirtschaftliche Hilfe präsentiert jährlich die neuen Zahlen zur Sozialhilfe. Er umfasst einerseits Zahlen zur Fall- und Kostenentwicklung. Andererseits steuert die Sozialhilfstatistik des Bundesamtes für Statistik Informationen zu Alter, Geschlecht oder Ausbildung der Sozialhilfebeziehenden bei.

Rückläufiger Trend bei den Sozialhilfeleistungen setzt sich fort

In den letzten Jahren war die Quote der Menschen, die Sozialhilfe beziehen, rückläufig. Dieser Trend hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt: Im Kanton Bern haben 44'391 Personen Sozialhilfeleistungen bezogen. Das sind 158 Personen oder 0,4 Prozent weniger als 2019. Die Sozialhilfequote ist gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 0,04 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent gesunken. 

Tiefere Kosten gegenüber dem Vorjahr

Im Vergleich zu 2019 lagen die Nettokosten der Sozialhilfe um 4 Millionen Franken beziehungsweise ein Prozent tiefer, bei rund 465 Millionen Franken. Die durchschnittlichen Nettokosten pro unterstützte Person sind seit 2014 erstmals wieder gesunken, im Vergleich zu 2019 um 0,6 Prozent. Sie betrugen im Jahr 2020 pro Person 10‘482 Franken.

Viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwerbstätige beziehen Sozialhilfe

Knapp ein Drittel aller Sozialhilfebeziehenden im Kanton Bern sind Kinder und Jugendliche. Stark vertreten sind aber auch einzelne Personen, Erwerbstätige, die zum Teil sogar Vollzeit arbeiten, und Menschen ohne Berufsabschluss. Gut ein Drittel aller Erwachsenen Sozialhilfebeziehenden ist erwerbstätig. Ein weiteres Drittel sucht Arbeit. Das letzte Drittel sind Personen, die nicht erwerbstätig sind, z. B. weil sie Kinder betreuen oder vorübergehend arbeitsunfähig sind.

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei den Sozialhilfebeziehenden der Altersklassen bis 35 Jahre einen Zuwachs an Ausländerinnen und Ausländern um 5,8 Prozent. Die Zunahme ist vor allem auf die Sozialhilfebeziehenden mit Asylhintergrund zurückzuführen, die 2020 aus der Zuständigkeit des Kantons zum Sozialdienst ihrer Wohnsitzgemeinde gewechselt haben.

Ablösung der Sozialhilfe nach weniger als einem Jahr

Das Ziel der Sozialhilfe ist es, die Existenz der in eine finanzielle Notlage geratenen Person zu sichern und diese anschliessend möglichst wieder aus der Sozialhilfe abzulösen. Bei rund 44 Prozent der abgeschlossenen Fälle ist das weniger als einem Jahr der Fall. Ein Drittel der Personen beziehen während einem bis drei Jahren Sozialhilfe. 14 Prozent sind schliesslich sogenannte Dauerbeziehende, also Personen, die während mehr als fünf Jahren Sozialhilfe beziehen. 

Mediendokumentation

  • Berichterstattung Wirtschaftliche Hilfe 2020
  • Anzahl Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger im Kanton Bern 2005 – 2020
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