Migrationsmedizinischer Check für Privatpersonen
Die mobile Version des «Migrationsmedizinischen Fragebogen für schutzsuchende Personen» ist nun online aufgeschaltet. Diese kann von allen Personen ohne medizinische Begleitung ausgefüllt werden. Alle ankommenden schutzsuchenden Personen erhalten beim Bundesasylzentrum eine Information zu diesem Check. Analog dem bisherigen Migrationsmedizinischen Check (MM-Check) stellt die mobile Ver-sion ein Screening Tool zur Tuberkulose Anamnese und zu erfolgten Impfungen inkl. Covid-19 dar. Die Teilnahme ist freiwillig und er kann auch auf Ukrainisch ausgefüllt werden. Der Test generiert ein PDF das die wichtigsten Informationen zusammenfasst und wiederum vom Arzt per QR Code gelesen und ausge-druckt werden kann.
Bei einem positiven Screen (10 und mehr Punkte) wird eine ärztliche Vorstellung für eine klinische Unter-suchung, ggf. Thorax-Radiologie und bei auffälligem Thoraxröntgen eine Sputumanalyse auf Xpert MTB/RIF empfohlen.
In Rücksprache mit dem BAG empfehlen wir folgenden diagnostischen Ablauf bei einem Ergebnis von 10 und mehr Punkten im MM-Mobile Check1.
- Arztkonsultation und Thoraxröntgenbild veranlassen
- falls Röntgenbild normal und der Arzt keine Hinweise auf eine aktive Erkrankung hat: Abschluss
- falls das Röntgen nicht normal ist: Respiratorische Probe untersuchen lassen mittels PCR auf Mykobakterien (Xpert MBT/RIF)
- Sollte nach der Abklärung ein Tuberkulosefall gefunden werden, melden Sie ihn bitte dem kantonsärztlichen Dienst und der Tuberkulose-Fachstelle Bern. Bei Unklarheiten (z.B. bei klinisch hochgradigem Verdacht, aber negativem Röntgenbild) empfehlen wir eine Zuweisung oder Rücksprache mit auf Tuberkulose spezialisierten Zentren / Ärzten oder Konsultation der Hotline des Kompetenzzentrums für Tuberkulose der Lungenliga Schweiz: 0800 388 388.
Ein immunologischer Test auf Mykobakterien-Infektion (Quantiferon, Mantoux, T-spot TB) ist in diesem Ablauf nicht vorgesehen (Ausnahme Schwangere und Kinder unter 16 Jahren, dort wird nur bei positivem Quantiferon Test ein Röntgenbild empfohlen).
Wir empfehlen zur Durchführung und Befundung des Röntgenthorax eine Zuweisung zu einem Radiologischem Zentrum mit entsprechender Erfahrung.
Pädiatrie Schweiz – Vollständige Empfehlungen und spezifische Informationen für die Betreuung von Flüchtlingskindern und –jugendlichen aus der Ukraine
Die « Referenzgruppe Migrantengesundheit » von «pädiatrie schweiz» hat Dokumente und Links zusam-mengestellt, welche Kinderärztinnen und Kinderärzte in der Betreuung von Flüchtlingskindern unterstützen.
Es stehen spezifische Informationen für die Betreuung von Flüchtlingskindern und- jugendlichen aus der Ukraine, wie z. B. eine Übersetzung des Impfausweises sowie die Checkliste «Kinder/Jugendliche neu in der Schweiz» zur Verfügung.
Verschreibung von Antibiotika in der Schweiz – Infoblatt für Hausärztinnen und Hausärzte
Wir möchten auf das Programm «Strategie für Antibiotikaresistenzen» (StAR) hinweisen. Bei einigen gefährlichen Erregern, wie z. B. FQR-E. coli und ESCR-E. coli, hat der Anteil der antibiotikaresistenten Kei-me in den letzten 15 Jahren in der Schweiz zugenommen. Hauptgrund ist der häufige und zum Teil unsachgemässe Einsatz von Antibiotika weltweit. Die Wirksamkeit von Therapien wird dadurch vermindert - ein zunehmendes Problem für die öffentliche Gesundheit.
Die Strategie Antibiotikaresistenzen der Schweiz hat zum Ziel, die sachgemässe Verschreibung in der Schweiz zu fördern, um die nachhaltige Wirksamkeit der Antibiotika für die Bevölkerung und die Tiere zu erhalten. Dafür setzen sich die beteiligten Bundesämter, die Fachgesellschaften und viele weitere Akteure gemeinsam ein.
Im «StaR Infoblatt – Antibiotikaresistenzen» finden sie eine Übersicht von Hilfsmitteln in Form von Guidelines und Tools welche Hausärztinnen und Hausärzten zur Verfügung stehen.